Ein Selbstversuch der Klimaschutzmanager*innen aus der Europäischen Metropolregion Nürnberg
Rund 20 Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager aus der Europäischen Metropolregion Nürnberg starten in der Fastenzeit 2017 einen Selbstversuch. Sie wollen vom 01.03. bis zum 15.04. in ihrem Alltag möglichst wenige CO2-Emissionen verursachen.
Ob 40 Tage Verzicht auf das eigene Auto, ob vegane Ernährung oder plastikfreies Einkaufen – die Herausforderung wird individuell gewählt. Über ihre Erlebnisse, Erfolge und Hürden, bloggen sie auf dieser Website. Das Besondere: Wie bei einem Staffellauf wird jeden Tag eine anderer Teilnehmer oder eine andere Teilnehmerin nominiert, um am kommenden Tag von seinen oder ihren Erfahrungen in einem bestimmten Themenbereich zu berichten. Aus erster Hand, mit Fachwissen, Tipps und Humor.
Lebensstil prägt Klimaschutz
Umfangreiches technisches Potenzial zum Klimaschutz ist vorhanden. Elektrogeräte werden immer sparsamer im Verbrauch, Häuser immer besser gedämmt. Das ist gut so. Dennoch steigt trotz verbesserter Effizienz der Energieverbrauch in manchen Lebensbereichen sogar an. Der Grund ist der sogenannte Rebound-Effekt. Einsparungen werden durch steigende Komfortansprüche zunichte gemacht. Wir besitzen immer mehr Elektrogeräte, vor allem in der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, die Wohnfläche pro Person ist deutlich höher als vor einigen Jahrzehnten, der Fleischkonsum steigt.
„Wenn von Klimaschutzzielen gesprochen wird, denken die Meisten an den Ausbau von erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz. Grundsätzliche sollten jedoch auch immer die Fragen zu Lebenswandel und Konsumorientierung thematisiert werden. Daher begrüße ich es, dass sich die Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager der Metropolregion die Fastenzeit 2017 zum Anlass nehmen, sich dieser Aufgabe zu stellen", kommentiert Oberbürgermeister Oliver Weigel die Aktion.
Aus dem Klimaschutzmanagement der Stadt Marktredwitz ist Tina Aldinger dabei. „In diesem Selbstversuch wollen wir herausfinden, wie leicht, oder wie schwer es ist, in Deutschland klimaverträglich zu leben. Gleichzeitig möchten wir alle einladen, über den Tellerrand zu schauen und zu erleben, wie erfrischend es sein kann, Überflüssiges über Bord zu werfen und damit gleichzeitig auch etwas Gutes für das Klima zu tun", so Klimaschutzmanagerin Tina Aldinger.
Der Blog zur CO2-Fasten-Staffel
Die realen Erfahrungen können ab dem 1. März auf der Internetseite https://co2fasten.wordpress.com/ nachzulesen werden. Jeden Tag gibt der Autor den Staffelstab weiter an die Autorin des nächsten Tages. Aus diesem Grund trägt die Aktion den Namen „CO2-Fasten-Staffel".
Wie man im Alltag zum Klimaschutz beitragen kann, wird unterhaltsam geschildert. Auch persönliche Grenzen, an die man stoßen kann, sollen nicht ausgeklammert werden - wenn beispielsweise einmal der leckere Duft von der Bratwurstbude den Vorsatz, sich vegan zu ernähren, hinwegweht. Die geschilderten Bemühungen werden ergänzt um Link-Empfehlungen, persönliche CO2-Bilanzen und Fotos.
Breites Teilnehmerspektrum
Die Teilnehmenden haben dabei unterschiedliche Ausgangssituationen: sie leben an unterschiedlichen Orten in der Metropolregion, auf dem Land oder in der Stadt, in einem Haus oder einer kleinen Wohnung, haben eine Großfamilie oder eine Fernbeziehung. Manche können zu Fuß zur Arbeit, andere müssen weite Strecken pendeln. Trotzdem sind sie sicher: im Alltag stecken zahlreiche Möglichkeiten, Ressourcen einzusparen – bei der Ernährung, durch Energiesparen oder weniger Konsum, bei der Abfallvermeidung, im Recycling, durch die Motivation anderer und bei der Mobilität.
Das Team
Die Klimaschutzmanager/innen arbeiten in Städten und Landkreisen an der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler Ebene.
Im Jahr 2015 wurde anlässlich der 2. Internationalen Klimaschutzkonferenz der Metropolregion in Nürnberg aus dem „Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung" der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) ein Initiativkreis der Klimaschutzmanager/innen gegründet, in dem 25 Kommunen und Landkreise sowie eine Arbeitsgemeinschaft vertreten sind.
Der Initiativkreis hat folgende Ziele:
- Netzwerk
für den konkurrenzfreien Ideen- und Erfahrungsaustausch zu Projekten und
zu Themen des Klimaschutzes
- Entwicklung
von gemeinsamen Projektideen und Veranstaltungen
- Bündelung
der Kompetenz im Bereich Klimaschutzmanagement
- Meinungsbildung
und Ausarbeitung von politischen Stellungnahmen
Unterstützt wird das Projekt durch das Forum „Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Metropolregion Nürnberg und das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz (SK:KK), das im Auftrag des Bundesumweltministeriums beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) eingerichtet wurde.