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Grünflächen & Bäume

Spätestens seit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wissen die meisten das Insekten für uns wichtig sind. Sie bilden eine Symbiose mit anderen Tieren und Pflanzen. Sei es dabei als Bestäuber, Fressfeind oder als Futter. Damit sich die Insekten und andere Bewohner wohlfühlen können, muss so einiges geschehen. So muss es genug Flächen und Pflanzen geben in denen sie leben, sich vermehren und arbeiten können. Wenn es grün ist, es summt und brummt, dann ist dies aber auch für uns Menschen angenehm.

Unsere Gärtner stehen dabei jedoch vor einem Dilemma, einerseits wollen sie die Flächen so nachhaltig wie möglich pflegen. Aber andererseits müssen alle Bereiche bearbeitet werden um Gefahren für die Menschen abzuwenden (Übersichtlichkeit, Verkehrssicherheit, Zeckengefahr, …). Ebenso sollen die Grünflächen auch den ästhetischen Bedürfnissen unsere Mitarbeiter, der Besucher und natürlich der Anwohner genügen (es soll ja auch nach was aussehen).

Die Freiflächen müssen auch immer mal wieder abgemäht werden, sonst kommt es zu einer Verbuschung und Verwaldung (was der Artenvielfalt abträglich sein kann). Denn die, eigentliche, Artenvielfalt in Europa haben wir wegen unserer „Kulturlandschaft“. Diese bietet sehr abwechslungsreiche Gebiete auf wenig Raum und ermöglicht damit viele verschiedenen Arten eine Lebensgrundlage (hohe Biodiversität).

Um Kulturlandschaft zu schaffen, muss besondere Pflege angewandt werden, die mehr Knowhow erfordert, aufwendiger und auch langwieriger ist als ein „konventionelles – Bearbeiten“.

Wir haben daher unterschiedlichste Maßnahmen ergriffen und arbeiten an weiteren Idee um dies zu umzusetzen.

Ziele:

Unsere Ziele sind es 

  • Marktredwitz grüner machen und zwar nicht nur auf dem Papier!
  • Lebensraum als Nahrungsgrundlage und Schutz für Tiere und Pflanzen schaffen
  • die Luftqualität erhöhen, da Pflanzen die Luft filtern, CO2 binden und O2 freisetzen
  • die Erhitzung der Stadt im Sommer mit kühlenden Pflanzen minimieren
  • das Grundwasser schonen, den Verbrauch optimieren (wenig Versiegelung, Schattenwurf, kontinuierliche und natürliche Wasserverdunstung, …)

Projekte:

Grün- und Grundflächen

  • Es gibt auf dem Stadtgebiet Natur-, Blume- und Blühwiesen von ca. 10.000 m²
    • Diese sind z.B. entlang von Radwegen, bei Kreisverkehrsinseln, an den Friedhöfen, unter Streuobstwiesen und anderen Standorten in und außerhalb der Stadt
      • Dort sind zum Teil Blühmischungen angepflanzt
      • Zum Teil werden diese nur selten (einmal pro Jahr) gemäht und es wächst einfach „wild, natürlich“
      • Zum Teil so, dass die eine Seite gemäht wird und die andere über den Winter stehen bleibt (Rückzugs-/Überwinterungsort für Kleinstlebewesen)
    • Die Anschaffung von Balkenmähern und vermehrtes mähen damit
      • Um das Mulchen zu minimieren, da es
        • eine Gefahr für Kleinstlebewesen (Insekten, Amphiben, Echsen, …) darstellt
        • die Überdüngung der Flächen verhindert („fette“ Wissen sind weniger Artenreich!)
    • An einigen Flächen muss weiter gemulcht werden,
      • da das mähen mit Balkenmäher nicht überall praktikabel ist (Gefälle, …)
      • da manche Bereiche schnell für die Verkehrssicherheit (Platz, Übersichtlichkeit, …) freigeräumt werden müssen
    • Das mähen mit Balkenmäher ist ökologisch wertvoll
      • Das Gras wird nicht „zerhäckselt“, sondern nur unten abgeschnitten (wer hineingerät, kommt eher Heil davon)
      • Es ist langsamer, daher können sich die „Bewohner“ außer Gefahr bringen oder werden rechtzeitig gesehen
      • Das Mähgut bleibt eine Zeit lang liegen, wodurch auch die „Bewohner“ umziehen können
      • Die Flächen werden „mager“, was der Artenvielfalt hilft
  • Schulungen der Mitarbeiter
    • Um sie auf den neusten Stand zu bringen
    • und Bewusstsein aufzubauen
  • Seit vielen Jahren werden keine Pflanzengifte mehr eingesetzt
    • Pflanzengifte bedrohen auch Nützlinge (Pflanzen und Tiere)
    • Sind auch gefährlich für die Menschen
    • Daher wird ungewünschter Bewuchs wird mittels Hand oder Wasserdampf entfernt
  • Neugestaltung von Grünflächen/Parks
    • Kirchpark
    • Stadtpark
    • In den Parks (Kirch-, Schützen-, Stadt-, Schiller-) werden die Rasenbereiche nicht mehr komplett gemäht, um mehr Vielfalt zu ermöglichen (also nicht erschrecken!)

Bäume

  • In der Stadt gibt es um die 8.000 Bäume (ohne die im Stadtwald)
    • an Straßen, Spielplätzen, Parks, …
    • der Bestand ist zum Teil sehr alt (100 Jahre und mehr)
  • Es existieren verschiedene Baumpflanzaktionen
    • Jeder Baum der im Stadtgebiet gefällt werden muss, wird durch zwei neue ersetzt (Programm läuft seit etwa 25 Jahren)
      • Dabei wird auf die Klimaverträglichkeit der neuen Bäume geachtet
    • „Bäume für Häuslebauer“ - Wer ein Grundstück kauft und bebaut erhält einen Obstbaum
    • „Bäume statt Böller“ (seit 2019, jährlich)
    • „Aufforsten statt beschenken“ (seit 2019, jährlich)
    • Teilnahme an Wettbewerben
      • „Bäume statt Geschenke“ 1.000 Setzlinge, derzeit Umsetzung (Nov. 2020)
    • 36 Bäume mit einem Stammumfang von 18-20 cm gekauft (Nov. 2020)
    • Der Stadt werden immer wieder Bäume gespendet
    • Es wurden Streuobstwiesen angelegt z.B.
      • am Kaiserstein
      • an der Kläranlage
      • in Leutendorf
  • Leider müssen immer wieder Bäume gefällt werden
    • Geschieht dies, dann wird dies auch der Grund geprüft!
    • Die Gründe liegen meist an Aspekten
      • der Sicherheit (beschädigte Baum, …),
      • des Städtebaus (nicht immer kann um den Baum herumgebaut werden)
      • oder an natürliche Prozessen (Bäume sterben ab, …)

Flächenversiegelung minimieren

  • Neuversiegelung sind leider nie komplett ausschließbar, da die Stadt lebt und sich entwickelt (Stadtentwicklung, …)
  • Es gibt jedoch Entsiegelungsmaßnahmen
    • z.B. von asphaltierte bzw. gepflasterte Verkehrsinseln mit anschließender Begrünung (Stauden, Blüheinsaaten, Bepflanzung, …)
  • Sowie die Nutzung von innerstädtischen Brachflächen

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