Benjeshecke

Benjeshecke

Anleitung und Pflege

Wie groß sollte eine Totholzhecke sein?

Ursprünglich wurden Benjeshecken als breite Feldhecken angelegt, doch Länge, Höhe und Breite lassen sich an die Gegebenheiten eines Gartens anpassen. Eine Hecke sollte mindestens eine Tiefe von 0,50 bis 1,0 Meter und eine Höhe von 1,0 bis 1,5 Metern haben.
Die Länge ist beliebig und richtet sich nach der Größe des Gartens – ideal wäre eine Mindestlänge von ca. 4 Metern.

Welches Material verwendet man?

Äste, Zweige, Reisig, Schnittgut und Totholz in unterschiedlicher Dicke und Länge, Hart-und Weichholz gemischt. Man sollte darauf achten, nur gesundes Material zu verwenden, um keine schädlichen Organismen zu kultivieren. Schnittgut z.B. von Brombeeren sollte nicht verwendet werden, da sie sich dominant ausbreiten.

Wie legt man die Benjeshecke an?

1) Sammeln Sie genügend Schnittgut, Äste, Zweige und anderes Totholz.

2) Stecken Sie eine entsprechende Fläche ab.

3) Für die Hecke werden nun stabile Äste oder Holzpfosten in zwei Reihen mit einem Abstand von 0,5 – maximal 1,5 Meter Abstand in die Erde eingeschlagen, wobei der Abstand in der Reihe zwischen den einzelnen Pfosten etwa 1 bis 1,5 Meter betragen sollte.

4) Nun geht es ans Aufschichten: Verteilen Sie zwischen den Pfahlreihen die dicksten Totholzäste als Grundgerüst und zur Stabilität in zwei bis drei Lagen. Man kann vorher auch einige große Steine oder eine Palette auf den Boden platzieren, um zusätzliche Hohlräume für Tiere zu schaffen. Anschließend werden abwechselnd Äste und Zweige in unterschiedlicher Dicke aufgeschichtet. Das Gestrüpp soll hoch genug aufgebaut werden, aber nicht zu dicht, damit auch Licht an keimende Pflanzen gelangen kann.

Wie pflegt man eine Benjeshecke?

Eine frisch angelegte Hecke durchläuft im Laufe der Zeit verschiedene Phasen, aber jede der Entwicklungsstufen ist nützlich für die Tier- und Pflanzenwelt. Um die Benjeshecke zu pflegen, sollte man regelmäßig frisches Schnittgut und totes Holz vorsichtig nachfüllen, bis sich der Totholzhaufen setzt und eine natürliche Hecke entstanden ist.

Stark wuchernde, dominante Sträucher und Stauden sollten zurückgeschnitten werden, da sie ansonsten den anderen Pflanzen Platz und Licht nehmen. Dabei sind die Brutzeiten der Vögel von März bis Ende September zu beachten und so sollte der Ordnungsschnitt und das Nachlegen von Material außerhalb dieser Zeit erfolgen.

Wie kann man das Ergrünen begünstigen?

Üblicherweise dauert es rund 10 bis 15 Jahre, ehe aus dem Gehölzstreifen eine grüne Hecke entstanden ist. Um den Prozess zu unterstützen, kann man Stecklinge, Sämereien oder auch junge Gewächse in der Hecke platzieren. Dadurch ergibt sich eine modifizierte Benjeshecke, die deutlich früher als die natürliche Variante zu einem ansehnlichen Ergebnis führt.

Welche Pflanzen sind dafür geeignet?

Wichtig ist, dass in der Benjeshecke ausschließlich Pflanzen ergänzt werden, die in der Umgebung heimisch sind. Es können beispielsweise kletternde Arten wie heimische Clematis, Knöterich oder Zaunwinde verwendet werden. Für groß angelegte Hecken eignen sich heimische Sträucher wie Hasel, Schlehe, Weißdorn, Holunder, Faulbaum, Pfaffenhütchen und Wildrose.

Wie kann man die Benjeshecke erweitern?

Um einen Garten noch naturnaher zu gestalten, sind auch weitere Elemente eine perfekte Ergänzung zur Benjeshecke, indem zusätzliche Nisthilfen angehängt werden, angrenzend ein kleiner Teich oder kleine Wasserstellen für Frösche, Libellen und kleine Reptilien anlegt und Steinhaufen geschichtet werden. Das Ganze noch umrahmt von Wildblumen zieht Insekten magisch an. Das alles schafft zusätzlichen Lebensraum für zahlreiche weitere Tiere und Pflanzen.

Woher stammt die Idee der Hecke?

Der Landschaftsgärtner und Naturschützer Hermann Benjes hat das Prinzip der Feldhecke in den 1980er-Jahren zusammen mit seinem Bruder Heinrich wieder entdeckt. Dieser hatte in seinem Garten ein "Heckenwunder" erlebt, nachdem er beobachtet hat, wie sich aus seinem aufgehäuften Schnittgut an der Gartengrenze schon bald eine lebendige Hecke mit vielen Tieren im Garten entwickelte.

„Die Hecke ist wie ein kleines Naturschutzgebiet, das viele Tiere und Pflanzen ungerufen besiedeln. Was sich da abspielt, ist ein kleines Wunder.“ (Zitat von Hermann Benjes)

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