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Ausstellungen im Egerland-Museum

„Fast vergessene Marktredwitzer Krippen“ - Sonderausstellung vom 27.11.2019 bis 02.02.2020

Zu sehen sind traditionelle Familienkrippen aus Marktredwitz, die bisher nicht oder vor vielen Jahrzehnten das letzte Mal zu sehen waren. Es handelt sich um viele Hunderte „Rawetzer“ Tonfiguren und sehr alte Krippengebäude, die von dem Krippenbauer Albin Artmann und weiteren Helfern in Szene wurden.

Besonders dürfen sich die Besucher auf die uralten Figuren und Häuser der Krippe der Textilfabrikanten Benker freuen. Im Detail handelt es sich um 279 Tonfiguren, etliche Kleinteile und 46 Krippenhäuser, ergänzt von weiteren Krippengebäuden der Familie Rieß aus Marktredwitz. Leihgeber ist Carl Albrecht Benker, der Urenkel von Commerzienrat Carl Benker (1851 - 1915). Dieser baute Ende des 19. Jahrhunderts erstmals eine Landschaftskrippe mit Marktredwitzer Tonfiguren auf. Die Familientradition setzte sich über etliche Jahrzehnte fort: Mit dem Sohn Dr. August Benker (1893 - 1962) und wiederum dessen Sohn Karl Georg Benker (gest. 1982).

Die „Benker-Krippe“ wurde letztmals in den 1950er Jahren in einer großen Garage auf dem Firmengelände der Textilfabrik in Marktredwitz-Dörflas gezeigt und gilt seitdem als legendär: Und zwar nicht wegen der überschaubaren Figurenzahl, sondern wegen der großen angelegten Krippenlandschaft mit der Spielzeugeisenbahn. Diese beanspruchte in der Krippe allein etwa 20 Quadratmeter. Um die Alpenkulisse zu gestalten „importierten“ die Benker Tuffsteine aus dem Alpenraum. Spektakulär war das „Alpenglühen“, das speziell mittels Beleuchtungstechnik inszeniert wurde. Versierte Helfer aus dem Textilunternehmen sorgten für die technische Umsetzung. Carl Albrecht Benker über seine Familienkrippe: „Eine charmante Verspieltheit älterer Herren“.

Ebenfalls im Mittelpunkt steht eine Rarität: Die Marktredwitzer Hauskrippe von Hans Ott und seiner Ehefrau Barbara . Der Bestand umfasst etwa 500 Teile. Zum einen stammen die älteren Figuren noch aus den Händen des Marktredwitzer Töpfers Karl Meyer. Zum anderen fertigte dessen Sohn Gottfried in den 1980er Jahren viele Stücke mit den Formen seiner Vorfahren. Meist handelte es sich um Rohlinge aus gebranntem Ton, die Hans Ott selbst bemalte. Diese umfangreiche Marktredwitzer Landschaftskrippe wurde stets in der Wohnung des Ehepaars Ott aufgebaut und nie öffentlich im Rahmen des Marktredwitzer Krippenwegs gezeigt.

Krippenweg-Station

Auch über diese Advents- und Weihnachtszeit nimmt das Egerland-Museum am Marktredwitzer Krippenweg teil. Die Figuren und Häuser sind in Anlehnung an die historischen Vorbilder aus der Zeit um 1920 in eine Alpenlandschaft gesetzt. Zu sehen sind auf 14 Quadratmetern Almszenen im Hochgebirge, fröhliche Begebenheiten im Dorf und viele weitere originelle „Stücke“ und Gebäude. Den Aufbau dieser reich bestückten Landschaftskrippe übernimmt wie in den letzten Jahren der ortsansässige „Kripperer“ Albin Artmann.

Hier der Flyer zum Download.

„Fair unterwegs“ - Eine Wanderausstellung der Metropolregion Nürnberg in Kooperation mit dem Egerland-Museum und Solidarität in der Einen Welt e.V. von 27.11.2019 bis 14.01.2020

Ob Kaffee und Tee für Veranstaltungen, Arbeits- und Berufskleidung, Sportbälle für Schulen oder Pflastersteine für die Innenstadt: Kommunen und öffentliche Einrichtungen kaufen viele Produkte ein, die einen weiten Weg zurücklegen bevor sie zum Einsatz kommen. 350 Milliarden Euro gibt die öffentliche Hand deutschlandweit jedes Jahr für Produkte und Dienstleistungen aus. Mit dem Einkauf von fair, ökologisch und regional erzeugten Produkten übernehmen Kommunen eine Vorbildfunktion für nachhaltige Entwicklung.

Die Ausstellung „Fair unterwegs“ nimmt Sie mit auf eine Reise in die Welt des fairen Handels.

Die Wanderausstellung zielt darauf ab, das Wissen und Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher zum „Fairen Handel“ zu schärfen und ihnen Tipps und Anregungen mit auf den Weg zu geben. Ob der private Einkauf oder die Beschaffung innerhalb der Kommune, jeder kann in seinem Arbeits- und Privatleben einen wichtigen Beitrag für den „Fairen Handel“ und eine nachhaltige Entwicklung leisten.

Die Wanderausstellung tritt in Gestalt eines mobilen Shops in Erscheinung. Dieser erinnert in seinem Aussehen an einen Marktstand oder eine Kaffeebar. Das Konzept greift das moderne Prinzip des Pop Up Shops auf. Darin sind Fair-Trade-Produkte und Informationen zu dieser Thematik finden.

In einem Regionalteil beleuchtet der Partner Solidarität in der Einen Welt e.V. das Konsumverhalten der Käufer kritisch. Insbesondere in der Advents - und Weihnachtszeit werden global erzeugte Billigprodukte in den Handel gebracht. Sie kommen ungeachtet der Klima- und Umweltbelastung sowie der Ausbeutung der Menschen in den Erzeugungsländern auf unseren Gabentisch. Ausgewählte Objekte und Produkte aus dem „Weltladen“, werden unter dem Aspekt des „Fairen Handels“ ausgestellt. Dabei gilt ein wichtiger Aspekt der Rückverfolgung eines fair erzeugten Lebens- oder Genussmittels: Vom Geschäft vor unserer Haustür bis direkt zum Erzeuger, einem Kleinbauern in einem anderen Erdteil.

Hier der Flyer zum Download.

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