MAKkultur präsentiert: Ausstellung „SONNE – WIND – ZERSTÖRUNG“
Vom 9. Oktober bis zum 3. November 2023 ist die Ausstellung im MAKkultur, Markt 58, zu sehen. Zeichnung, Malerei und Design zwischen gestern und morgen stammen von Reinhold Geyer. Die Ausstellung wird am Freitag, den 6. Oktober 2023 um 19.00 Uhr im Rahmen einer Vernissage offiziell eröffnet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Mit dem Synonym "ZERSTÖRUNG" steht Reinhold Geyers Bilderzyklus "Destructive Art", der ab dem Jahre 2006 entstanden ist, im Mittelpunkt der Ausstellung. Den auf speziell grundierten Spanplatten gemalten Acrylbildern liegen meist Zeitungsfotos von Zerstörungen und Katastrophen zugrunde. Aus der Ferne wirken sie fotorealistisch und erst beim Näherkommen erkannt man Geyers charakteristische, zerrissene Linienführung in Kombination mit vorwiegend klaren, ästhetisch hingesetzten Farbflächen. Der fotografisch gemalten Zerstörung stehen die Hoffnung gebenden Farben gegenüber und erzeugen so Intensität und Spannung. Form und Inhalt der Bilder sind wie eine gemalte Biografie, berühren den Betrachter "durch große Authentizität" (2013, Anita Petersen) und sind Ausdruck unserer globalen Krisen.
Mit dem Synonym "SONNE" sind Geyers kleinformatige impressionistisch-pointelistische Landschaftsbilder aus den meist frühen 1980er Jahren zu sehen, in denen er bei einem der bekanntesten Farbdesigner der Welt, Friedrich Ernst von Garnier, arbeitete. Aus heutiger Sicht noch eine Zeitspanne ungetrübter Zuversicht, in der die aufkeimenden Themen der Umweltzerstörung noch kaum eine Rolle spielten. Auch nicht in Geyers positivem Lebensgefühl, das er in seinen lichtbetonten Guache-Landschaften ausdrückt. Die impressionistischen Motive fand er in den geordneten Felderlandschaften vor der Haustüre im Mainzer Umland oder auf Urlaubsreisen.
Das letzte Synonym der Ausstellung ist "WIND". Wind nicht irgendwie als Kunst auf die Leinwand gemalt, sondern der reale Wind. Das Arbeitspferd der Energiewende. Windkraftanlagen als künstlerisch gestaltete Design-Objekte in neuartigen, ästhetischen Energielandschaften. Reinhold Geyer nennt dieses Ansinnen "Beautiful Power" und schließt damit wieder den Kreis zu seinem früheren Chef und seinem optimistischen Lebensgefühl. Das Art-Kunstmagazin titelt: "Kunst für eine bessere Welt".
Mit diesem Titel treffen alle Aspekte dieser Ausstellung zusammen. Die Nachlässe Abertausender Kunstschaffender werden immer mehr zum Problem.
Wohin also mit all der Kunst? Jährlich kommen allein in Deutschland 10.000 Neue dazu, ganz zu schweigen von den gar nicht erst zählbaren Hobbykünstlern. Reinhold Geyer "kann" eigentlich nur, wofür er brennt - und das ist zum Glück schon viele Jahre nicht mehr die Materialberge erzeugende Malerei, wie er sagt, sondern das sozial wirksame Projekt "Beautiful Power". Wir wollen in diesem Zusammenhang über Josef Beuys "Soziale Plastik" und "Jeder Mensch ist ein Künstler" sprechen - was wohl weniger Kunstberge, aber noch mehr Kunst im Sinne eines sozialen, gesellschaftlichen und politischen Engagements bedeuten könnte.
Zweiter Gesprächsabend am Donnerstag, 26.10.2023 um 19.00 Uhr: BEAUTIFUL POWER
An diesem Abend sollen die Aspekte des ersten Gespräches noch einmal kurz Revue passieren. Anschließend soll aufgezeigt werden, warum bisher fast ausschließlich alle Windkraftanlagen gleich aussehen und warum sie die allseits bekannte Form und Farbe aufweisen. Auf wen die Idee von "Beautiful Power" zurückgeht und was damit erreicht werden soll. Welche prominente Unterstützung es bereits gibt und was Behörden, Branche, Politik, Wissenschaft oder die Fachpresse dazu sagen. Und zuletzt: ob es Sinn macht, diese Idee in der Region zu fördern und umzusetzen?
Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten im MAKkultur zu sehen: Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr oder nach Vereinbarung.
VITA von Reinhold Geyer (Dipl. Designer)
1973 Innenarchitekturstudium Fachhochule Mainz
1979 Farbdesigner bei F.E. von Garnier, Wiesbaden
1990 Teilhaber PAF Planungsgemeischaft Architektur und Farbe, Mainz
1996 Selbständige Tätigkeit als Farbdesigner
1998 Freie Mitarbeit, Kunsthalle Schirn, Frankfurt
2013 Mitglied Künstler Kolonie Fichtelgebirge
2016 Mitglied Bund Fränkischer Künstler
Weitere Informationen zur Person Reinhold Geyer gibt es unter: www.reinholdgeyer.de